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  • AutorenbildBarbara Nell

Vom Worst-Case-Szenario zum Best-Case

Stell dir mal das schlimmste vor, das passieren kann! Komische Einleitung für einen Beitrag? Ja irgendwie schon, gleich wirst du aber verstehen worauf ich hinaus will. Wir versuchen nun nämlich unser Worst-Case-Szenario, also das was wir am schlimmsten finden, in eine gute Richtung zu lenken.


Das Schiff im Hafen

"Ich habe eigentlich gar keine Lust mehr in die Arbeit zu gehen, mich nervt da alles. Ich würde so gerne reisen und unterwegs arbeiten. Aber das geht ja nicht."

Die meisten Menschen - und ich zählte mich auch dazu - gehen ihre Wünsche, Träume und Ziele meist nicht an, weil wir Angst vor dem haben, was passieren könnte. KÖNNTE! Es wirkt manchmal als hätten wir eine Menge Spaß daran uns auszumalen, was alles schief laufen kann, warum das alles nicht klappen kann, Probleme zu erfinden, die selten wirklich auftauchen. Ich denke du verstehst, worauf ich hinaus will.






Unsere Komfortzone ist bequem, sehr bequem sogar. Da müssen wir nicht viel tun. Da müssen wir uns nicht verändern, da müssen wir nichts wagen und nichts versuchen, das vielleicht nach hinten losgeht. Da sind wir sicher, da wissen wir wo wir hingehören. Das kann schön sein. Das kann auch angenehm sein, nicht umsonst ist es so bequem in der Komfortzone. Aber irgendwann kann diese Zone auch unbequem werden, kann hier und da drücken und zwicken. Uns wird langweilig, es wird uns zu bequem.


Woran das liegen kann?


Wir kennen sie in und auswendig unsere Komfortzone! Klar, wir sehen sie ja auch so gut wie jeden Tag, es ändert sich nichts. Wir verändern uns nicht. Wir lernen aber auch nicht. Wir lernen uns nicht besser kennen, lernen uns nicht neuen Situationen zu stellen, wir lernen nichts Neues. Und das kann irgendwann richtig nerven, richtig unbequem werden. Auch hier, KANN! Muss nicht! Das ist wichtig sich bewusst zu machen.

Doch wenn wir merken, dass wir das nicht mehr wollen, wenn wir merken, dass wir da raus und neues erleben wollen, fällt uns trotzdem oft ein ABER ein. Den sicheren Hafen zu verlassen, bedeutet eben auch immer auf unbekannte Gewässer zu segeln. Es gibt hier einen sehr passenden Spruch von Paulo Coelho, den ich hier zitieren möchte.

A ship in harbor is safe, but that is not what ships are built for

Genauso wie das Schiff im Hafen nicht Wellen brechen, Ozeane erkunden und ganz einfach Schifffahren wird, wird sich ein Mensch in seiner Komfortzone nicht weiter entwickeln. Denn wir lernen mit dem, was wir erleben.

Das Schiff das rausfährt, kann aber auch untergehen, wirst du dir jetzt denken, das Schiff im Hafen nicht. Stimmt (aber auch nur zum Teil). Und hier sind wir wieder - KANN! Es kann auch unglaubliche Orte entdecken, andere Schiffe treffen, neue Hafen anfahren und irgendwann wieder zurück in den Heimathafen kommen.


Wie gerne wir Ausreden finden

Du siehst also ganz genau worauf das hier hinaus läuft. Aber vermutlich würdest du nicht bis hier lesen, wenn du dich nicht angesprochen fühlen würdest. Irgendwo spürst du den Drang in dir, etwas verändern zu wollen, etwas neues auszuprobieren, egal ob klein oder groß. Denn jede Veränderung heißt erstmal ein Risiko eingehen. Und dafür finden wir gerne Ausreden, warum wir das alles nicht machen können.


Wir können unseren Job ja nicht wechseln, weil dann haben sie ja niemanden mehr. Doch, es wird eine neue Ausschreibung geben und jemand kommt nach.


Wir können unsere Haare nicht plötzlich von hüftlang auf raspelkurz schneiden, da ist ja jeder geschockt. Doch, lass die anderen reden, tun sie sowieso, du darfst entscheiden, wie du aussehen möchtest.


Wir können nicht einfach Job, Wohnung, Fitnessstudio kündigen und durch Europa reisen, was ist denn mit der Rente und was ist wenn etwas passiert? Doch kannst du, wer weiß was in ein paar Jahren überhaupt ist? Wieso etwas jetzt in der Gegenwart nicht tun, weil in der Zukunft etwas sein könnte?


Lass sie reden, sagt sich so leicht. Das stimmt. Wenn du eher ein realistischer Mensch bist, versuch es mit dem Worst-Case-Szenario.


- Nimm dir einen Stift und einen Zettel und schreib deinen Wunsch/dein Ziel/deine Idee auf


-Schreibe jetzt dein Worst-Case-Szenario auf: was ist das schlimmste, das passieren kann? Und bleibe bitte realistisch, ein Kometen-Einschlag oder eine neue Eiszeit zählt hier nicht.


- Schreibe jetzt dein Best-Case-Szenario auf: Wie ist es, wenn einfach alles klappt und funktioniert?


Ich gehe davon aus, dass dir das Best-Case-Szenario besser gefällt. Wenn das alleine noch nicht Grund genug ist, deine Ziele anzugehen, schau dir nochmal dein Worst-Case-Szenario an. Wäre das wirklich so schlimm? Geht davon alles kaputt? In der Regel nicht, wenn du hier realistisch bleibst. In der Regel realisieren wir, dass das schlimmste das passieren kann, immer noch zu handhaben, zu meistern ist. Das Schlimmste ist meist nur in unserem Kopf so schlimm, da wir es hier mit all der Fantasie die wir haben, richtig schön schlimm ausmalen.


Schwimmflügel


Wenn du nun schon heiße Füße auf verändern hast aber trotzdem erstmal noch mit Schwimmflügeln rausschwimmen willst, versuche es damit.


Schwimmflügel 1: Da du ja jetzt weißt, was dein Worst-Case wäre, überlege dir doch schonmal, was du in dem Fall machen kannst. Da du jetzt bestens vorbereitet bist, gibt es nichts mehr was gegen das Verlassen deiner Komfortzone spricht.


Schwimmflügel 2: Vergiss nicht, dass du immer wieder zurück kannst. Das vergessen wir sehr gerne! Wie das Schiff, dass zurück in den Heimathafen segeln kann. Aber lieber etwas ausprobieren und feststellen, dass du es nicht willst, als dich nach Jahren zu ärgern, dass du es noch nicht mal versuchst hast.



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